Neujahrsempfang 2019

Junge Union startet mit klarer Kante ins neue Jahr

Rund 100 Gäste folgten der Einladung zur Festrede vom ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig Dr. Gert Hoffmann.
Dr. Gert Hoffmann als Gastredner beim NeujahrsempfangDr. Gert Hoffmann als Gastredner beim Neujahrsempfang
Entschlossen und motiviert eröffnete die Junge Union das neue Jahr 2019. Der Einladung zum Neujahrsempfang vom Landes- und Kreisverband sowie dem Freundes- und Fördererkreis (FFÖK) folgten in diesem Jahr besonders viele Gäste. Als Hauptredner des Abends war der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig Dr. Gert Hoffmann geladen. In seiner Festrede beschäftigte sich Hoffmann mit der Frage: „Nach der Ära Merkel – CDU auf neuem Kurs?“. Dabei zog er Bilanz über die vergangenen 18 Jahre mit Angela Merkel an der Spitze der CDU. Er fand viele lobende Worte für die amtierende Bundeskanzlerin und rekurrierte für die positiven Seiten ihrer Amtszeit auf einen Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Angela Merkel war – und ist es noch – durch viele Besonderheiten eine Politikerin, die staunen macht. Vollkommen skandalfrei, vollständig auf Politik konzentriert und, mit einem Wort der gegenwärtigen Jugendsprache, fast „hobbylos“, ohne jede Ambition auf etwas anderes als Machtgebrauch nach demokratischen Prinzipien.“


Doch Hoffmann, der als sachlicher Kritiker Merkels gilt, führte auch Passiva auf. Es fehle ihr die große Linie. Vielmehr handele die Bundeskanzlerin oftmals situativ und verunsichere damit ihre Parteibasis. Ob Energiewende, Flüchtlingskrise, Aussetzung der Wehrpflicht oder Eurorettung, Merkel fehle in Teilen der feste Kurs und eine klare Struktur, so Dr. Hoffmann. Hoffmann forderte weiter einen schnellen Rückzug der Kanzlerin: „Der baldige Wechsel im Kanzleramt muss kommen“, erklärte er im Hinblick auf die anstehende Europawahl und die Landtagswahlen in Ostdeutschland.


Dr. Gert Hoffmann war von 2001 bis 2013 Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig. Der promovierte Jurist war vor seiner Amtszeit in Braunschweig u.a. Regierungspräsident in Dessau und gilt deshalb noch heute als Experte für die politischen Verhältnisse in Ostdeutschland.

 

Die Vorsitzenden der JU Braunschweig, Christoph Ponto (Landesvorsitzender) und Maximilian Pohler (Kreisvorsitzender) hoben in ihren Begrüßungen ihre Erwartungen an die neugewählte Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hervor. Ponto mahnte zu mehr Transparenz und mehr Akzeptanz in der Partei, z. B. von Parteitagsbeschlüssen. „Wenn der Parteitag auf Initiative der JU die Abschaffung des Doppelpasses beschließt, dann erwartet die Mitgliederbasis zurecht, dass dieses Votum von der Parteispitze gehört, akzeptiert und umgesetzt wird. Es ist ein fatales Zeichen, wenn CDU-Bundesvorsitzende nach einem Parteitagsbeschluss erklären, Beschlüsse ihres eigenen Parteitages seien für sie nicht bindend.“, erklärte der Landesvorsitzende. Der Kreisvorsitzende Maximilian Pohler ging in seiner Rede auf die Motivation von jungen Leuten ein, einer Partei beizutreten. „Junge Menschen wollen mitentscheiden. Sie wollen, dass ihre Stimme auch Gewicht hat und gehört wird!“, erläuterte Pohler. Gleichzeitig kündigte Pohler an, dass die Junge Union auf dem nächsten Landesparteitag der CDU Braunschweig für einen Mitgliederentscheid über den nächsten Parteivorsitzenden oder Kanzlerkandidaten streiten will.


Zu Beginn des Neujahrsempfanges hatte der frühere Domprediger Armin Kraft von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche die jungen Christdemokraten zur Andacht in der St. Martini Kirche empfangen. Kraft mahnte in seiner Andacht „Politik ohne Floskeln und mit ganz klarer Sprache zu gestalten“.